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Ansatztendinopathie richtig behandeln – konservativ und minimalinvasiv

Sportlerin sitzt am Boden auf einer Yogamatte und dehnt sich - rechts daneben steht "Ansatztendinopathie Richtig behandeln - konservativ und minimalinvasiv"

Ansatztendinopathie der Achillessehne oder auch Tendinosis, Tendinitis oder Peritendinitis

Der Fachbegriff Ansatztendinopathie setzt sich aus lateinisch tendo (Sehne) und griechisch páthos (Leiden) zusammen und beschreibt eine schmerzhafte Überlastungsreaktion der Sehne an ihrem Knochenansatz. Häufig sind Sportler betroffen, doch auch bestimmte rheumatische Erkrankungen (rheumatoide Arthritis und Spondylarthritis) können das Leiden hervorrufen.

Fersensporn, Tennisellenbogen, Jumpers Knee, Patellaspitzensyndrom – alle diese Formen von schmerzhaften, primär nicht entzündlichen Sehnenerkrankungen werden unter dem Überbegriff der Ansatztendinopathie zusammengefasst. Ihnen ist gemeinsam, dass eine Überlastung den Ansatz der Sehnen am Knochen, den sogenannten ossären Ansatz, betrifft und in weiterer Folge zu einer ausgesprochen schmerzhaften Sehnenentzündung am Knochenansatz führt. Bei der Tendinopathie handelt es sich um eine degenerative Erkrankung der Sehnen, die zu Schmerzen und Bewegungseinschränkungen führt. Oft geschieht das schleichend, und Patienten leben sehr lange mit ihren Beschwerden, ohne einen Arzt aufzusuchen.

Diagnostik bei Ansatztendinopathie

Wenn Sie Schmerzen im Ansatzbereich der betroffenen Sehne bei Belastung haben, ist es hoch an der Zeit, einen erfahrenen Diagnostiker aufzusuchen. Die Symptome entstehen in erster Linie durch die sekundäre Entzündung, die durch die mechanische Reizung entsteht:

Bei der klinischen Untersuchung fällt oft eine lokale Schwellung im Ansatzbereich der Sehne auf, die sich bei Druck als schmerzhaft erweist. In der bildgebenden Diagnostik sollte ein Röntgen einen Haarriss des Knochens ausschließen. Die Ultraschalluntersuchung kann Ödeme im Ansatzbereich sowie eine Sehnenmitbeteiligung darstellen. Die MR-T lässt allfällige begleitende Knochenmarksödeme und/oder Mikrofrakturen zur Darstellung bringen. Differenzialdiagnostisch müssen ossäre Prozesse sowie eventuelle Schleimbeutelentzündungen oder Rheumaknoten ausgeschlossen werden.

Wie entsteht eine Ansatztendinopathie?

Durch Fehl- und Überbelastung kommt es vor allem in den Sehnen und Sehnenansätzen starker Muskeln zu sogenannten Mikrorupturen (sehr kleinen Rissen bzw. Verletzungen). Wenn diese nicht in Ruhe ausheilen können, führt das zu dauerhaften degenerativen Veränderungen.

Die Ansatztendinopathie äußert sich in diesem fortgeschrittenen Stadium dann durch Verknöcherung der Sehnenansätze und Kalkablagerungen im Sehnenverlauf. Die betroffenen Sehnen sind deutlich steifer, also weniger elastisch, als gesunde Sehnen.

Vorbeugung und Therapie

Insbesondere bei sportlich aktiven Menschen, auch bei sehr jungen Leistungssportlern, sind regelmäßige, vorbeugende sportärztliche Untersuchungen dringend anzuraten. Physiotherapie und eine laufende Überwachung des Blutbildes auf Mangelerscheinungen sind Themen, die ein erfahrener Facharzt mit Ihnen besprechen wird. Vor allem junge Athleten, aber auch ältere Menschen, leiden oft unter Mangelerscheinungen – bspw. von Vitamin D – die zu einer größeren Steifheit und damit Verletzungsanfälligkeit der Sehnen führen können.

Bei einer fortgeschrittenen Sehnenerkrankung und länger bestehenden Beschwerden wird der erfahrene Arzt multimodale Therapieansätze wählen. Erst bei Versagen der konservativen Behandlung über zumindest mehrere Monate kann der Einsatz eines Operationsverfahrens erwogen werden.

Läuferin auf einem Salzsee

Bei einer Ansatztendinopathie ist eine Operation oft vermeidbar!

In meiner Praxis habe ich hervorragende Ergebnisse mit einer Kombination aus Physiotherapie und speziell an die Patienten angepassten Bewegungsprogrammen und konservativer Therapie (Stoßwelle, Kernspinresonanztherapie) erzielt. Nähere Informationen zu letzteren beiden Therapieformen finden Sie in den betreffenden Artikeln auf dieser Seite.

Bei bestimmten ausgeprägten Sehnenproblemen wird manchmal eine Operation unumgänglich. Die operative Versorgung lässt sich gut mit einer speziellen, minimalinvasiven Radiofrequenz-Elektrolyt-Therapie mittels Topaz®-Sonde zur Lockerung und Denervierung des schmerzhaften Sehnengewebes kombinieren. Diese dient der Unterstützung der Sehnenheilung und Versorgung des Gewebes mit den wichtigen Nährstoffen. Doch kann die Topaz®-Sonde auch ohne Operation eingesetzt werden, um die konservative Therapie durch diesen winzigen Eingriff maßgeblich zu unterstützen.

Auch die althergebrachte Röntgenschwachbestrahlungstherapie, welche durch (ionisierende) Röntgenstrahlung die Entzündung im schmerzhaften Gewebe reduziert, wird neuerdings wieder häufiger zur Therapie von Ansatztendinopathien eingesetzt.

Fazit

Aus meiner langjährigen Erfahrung mit der Behandlung von Ansatztendinopathie kann ich sagen, dass diese Erkrankung mit einer konsequent verfolgten, konservativen Therapie oft sogar völlig ausgeheilt werden kann. Nur in sehr schweren Fällen ist heute noch eine Operation anzuraten. Daraus folgt, dass Patienten, die ihre Krankheit verschleppen und ihre Schmerzen nicht ernstnehmen, sich selbst um wertvolle Zeit und Möglichkeiten einer nichtinvasiven Behandlung bringen.

„Doktern“ Sie bitte nicht selbst mit Schmerzmitteln an sich herum, dafür sind Ihre Sehnen zu wertvoll. Wenn eine Sehne schmerzt, gibt sie uns einen deutlichen Hinweis – zum Arzt!
Portrait von Dr. Johannes Gründler - Orthopäde
Dr. Johannes Gründler
Langjähriger Oberarzt der Kinderorthopädie am OSS
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